Internet für Geflüchtete einfach, schnell, ohne Risiko mit Freifunk — Fragen und Antworten.
FAQ: Internet für Geflüchtete mit Freifunk
Ihr habt Geflüchtete bei Euch aufgenommen und wollt sie einfach mit Internet versorgen? Euer Helferkreis betreut geflüchtete Familien in einem Gebäude mit oder ohne Internetanschluß? In Eurer Gemeinde wird eine Turnhalle, Leichtbauhalle oder Zeltanlage für Geflüchtete aufgebaut und es wird dringend funktionierendes WLAN benötigt? Wir können helfen!
Grundsätzliches zu Freifunk
Freifunk ermöglicht es, relativ einfach WLAN für Freunde, Geflüchtete oder Gäste bereit zu stellen und vom eigenen Netzwerk zu trennen. Darüber hinaus bauen die Freifunkrouter (auch »Knoten« genannt) untereinander ein Netzwerk von Knoten zu Knoten auf. Besitzt in einem solchen Freifunknetz irgendein Freifunkknoten eine Verbindung zum Internet, haben alle anderen Geräte im lokalen Freifunknetzwerk auch Zugang zum Internet. Zur Internetversorgung von Gästen genügt, im einfachsten Fall, ein einzelner Freifunkrouter, der direkt am bereits existierenden eigenen Internetrouter angeschlossen wird.
Für größere Projekte stehen wir mit Rat und Tat zur Seite!
Warum Freifunk? Welche Rolle übernimmt der Verein? Stellt der Verein Hardware? Aufbauhilfe?
Im Rahmen des Vereins 4830.org e. V. versuchen wir, über die lokalen Freifunkaktivisten eine schnelle Reaktionszeit und einen unkomplizierten Aufbau zu realisieren. Ist vor Ort bereits Internet vorhanden und sollen nur wenige Menschen versorgt werden, kann ein Aufbau innerhalb von Stunden erfolgen — und selbst bei größeren Installationen kann die Zeit recht kurz sein, ggf. wenige Tage.
Die aktiven Freifunker können einfach und unbürokratisch auf individuelle Gegebenheiten vor Ort reagieren. Das bedeutet aber auch, daß eine Mitarbeit bzw. Unterstützung durch Menschen vor Ort vorausgesetzt wird. Diese ist in den wenigsten Fällen technischer Natur — Freifunk ist aber kein Anbieter, bei dem man etwas bestellen und Betriebsverantwortung komplett einkaufen kann.
Leih-Hardware-Pool
In begrenzem Umfang – Spenden, diesen zu erweitern, sind gerne gesehen – kann der Verein 4830.org e. V., mit seinem Hardwarepool zur Seite stehen, also Hardware vorübergehend bereitstellen. Geliehene Hardware verbleibt in jedem Fall Eigentum des Vereins, Beschädigungen oder Verlust wären zu ersetzen.
Aufbauhilfe für Setups aller Größen
Egal ob eine kleine Installation in der privaten Wohnung oder Bereitstellung von WLAN in Gebäudekomplexen oder Straßenzügen: der Verein 4830.org e. V. kann bei Planung und Aufbau helfen. Je früher wir eingebunden wird, desto besser können wir helfen. Bei großen Installationen gilt: die zu verbauende Hardware ist vorher mit uns abzustimmen, denn die dort benötigte Hardware ist erfahrungsgemäß speziell (und teuer). Wir haben einige Erfahrung mit großen Installationen und hierfür standardisierte Setups vorbereitet und verbauen in dem Kontext Hardware, wie sie auch im professionellen Telekommunikationumfeld verbaut wird.
Welche Möglichkeiten habe ich in verschiedenen Szenarien?
Für kleinere Einrichtungen empfehlen wir Geräte zum selbst Aufstellen.
- 5-20 Menschen ⇨ eigene günstige Router (siehe Hardwareempfehlung Freifunk Kreis GT) mit Freifunk Firmware
Bei etwas größeren Installationen kann ein Setup mit mehreren solcher Router sinnvoll sein.
- 20-50 Menschen ⇨ mehrere, evtl. vernetzte Router mit Freifunk-Firmware – bitte sprecht uns an!
Bei großen Setups (typisch mehr als 50 Personen, die das Netz dauernd nutzen) kommt man um einen (semi-) professionellen Aufbau nicht herum.
- 50 Menschen ⇨ professionelle Accesspoints + Offloader (Gerät, das zum Freifunknetz verbindet) — meldet euch; wir machen das gerne gemeinsam!
Muß vor Ort ein Internetanschluß vorhanden sein?
Generell gilt: Freifunk ist kein Anschlußprovider. Freifunk baut auf einem existierenden Internetanschluß auf. Dies kann ein Festanschluß (DSL, Breitband-Kabel (»Kabelfernsehen«), Glasfaser) oder ein mobilfunkgestützter Anschluß sein. Ggf. kann auch Internet per Richtfunk herangeführt werden; bitte sprecht uns an!
Was kann ich machen, wenn es vor Ort kein Internet gibt?
Je nach Ausgangslage, lokaler Mobilfunk-Netzabdeckung und Ziel, kann ggf. zur Überbrückung ein 5G- oder LTE-Mobilfunkrouter gestellt werden (SIM mit Tarif ist vom Nutzer zu stellen). Auch in der Nachbarschaft bereits vorhandene Internetzugänge können über Freifunkrouter nutzbar gemacht werden, inkl. Begrenzung der Freifunk zur Verfügung stehenden Bandbreite für den »Bandbreitenspender«.
Welche Kosten entstehen für eine Installation?
Das kommt auf den Umfang der Installation an und ist vorab schwer abschätzbar. Wenn Ihr einen passenden Freifunkrouter selbst konfigurieren und aufstellen könnt, entstehen keine weiteren Kosten. Professionelle Hardware für größere Einrichtungen ist teuer; hier muss im Einzelfall über die Finanzierung gesprochen werden.
Wie sieht es mit der Haftung aus?
Der 4830.org e. V. tritt als Provider auf und übernimmt damit auch die Haftungsfrage. Grundsätzlich gilt: Wir verhindern oder erschweren keine legalen Maßnahmen der Strafverfolgung. Falls rechtlich begründet, arbeitet der 4830.org e. V. natürlich vollumfänglich mit Justiz/Polizei zusammen.
Wie wird das finanziert?
Der Verein 4830.org e. V., der hinter u. a. Freifunk Kreis GT, Freifunk Müritz, Freifunk Feldberg, Freifunk Bielefeld die rechtlichen und technischen Strukturen stellt, ist auf Spenden und Mitgliedsbeiträge angewiesen. Wir sind daher für jede Unterstützung dankbar, insbesondere für Sach- als auch Geldspenden.
Wen kontaktiere ich bei Fragen?
Ansprechpartner zu Freifunk erreichst Du per Mail an info@freifunk-kreisgt.de bzw., bei Fragen rund um dem Verein, per Mail an den Vorstand.